Die Möglichkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen hängt in weiten Teilen auch davon ab, das Wissen und die Kontrolle über die digitalen Technologien in unserem Alltag zu behalten. Gerade im Zusammenhang mit digitalen Apparaten sind Wissen und Kontrolle allerdings weithin ungleich verteilt. Dies meint nicht nur das Verhältnis zwischen den Betreibern digitaler Systeme und ihren Anwender*innen, sondern auch das Verhältnis unter den Anwender*innen selbst – z.B. in Familien und Partnerschaften. So spielen etwa das Internet of Things, SmartHome-Technologien und SmartSpeaker immer häufiger eine Rolle in geschlechtsspezifischen Gewaltverhältnissen. Der FSP digitale_kultur hat sich im Rahmen der dritten Episode der wissenschaftlichen Interview-Filmreihe Theorie|Apparate daher sowohl mit den Problemen als auch den emanzipatorischen Potenzialen des Internet of Things befasst.
Anhand von Interviews mit der Mediensoziologin Prof. Nicole Zillien (Universität Koblenz), dem Bildungswissenschaftler Dr. Max Waldmann (FernUniversität in Hagen) und dem Informatiker Dr. Martin Degeling (Freelancer für AI Forensics & ISD Global) beleuchten wir die komplexe technische Infrastruktur von IoT und Sprachassistenzen und widmen uns aus wissenschaftstheoretischer Perspektive den Fragen danach, ob Sprachassistenzen spezifischen Geschlechterskripten folgen und ob ihnen vor dem Hintergrund der aktuellen KI-Revolution soziale Lernfähigkeit und eine eigene Handlungsträgerschaft zugesprochen werden muss – auch im Kontext von digitaler Gewalt.
Skript & Interviews: Dr. Thorben Mämecke, Kamera, Schnitt und Animation: Sascha Senicer (ZLI), Vertonung: Matthias Heine-Bones (ZLI), Mitarbeit: Harald Sontowski, Svenja Wagner, M.Sc.
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